Zusatzstoffe in der Kosmetik - Mineralöle, Paraffine, Silikone, Duftstoffe

Zusatzstoffe in der Kosmetik - Mineralöle & Co.

Was heißt „Frei von Duftstoffen und Konservierungsmitteln"?

Seit 1997 ist in der Europäischen Union die Angabe kosmetischer Inhaltsstoffe nach dem INCI-System (Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe) gesetzlich vorgeschrieben. Aber was versteckt sich hinter den kryptischen Bezeichnungen auf der Rückseite unserer Kosmetikprodukte?

Wir klären auf!

Die Inhaltsstoffangaben sind Teil der Kennzeichnungspflicht von Kosmetikprodukten EU-weit. Sie müssen auf jedem Produkt, oder dessen Verpackung stehen und enthalten alle Inhaltsstoffe in der Reihenfolge ihres prozentualen Gewichtsanteils am Gesamtprodukt. Farbstoffe werden mit dem Kürzel „CI“ Index-Nummern zugeordnet. Duftstoffe werden als Parfum aufgeführt.

Die INCI-Liste liefert nur die Information, was im Produkt enthalten ist. Sie gibt allerdings keine Information darüber, ob ein Stoff bedenklich, gar gesundheitsgefährdend ist. Hier ist die eigene Informationspflicht gefragt. 

Was sind bedenkliche Inhaltsstoffe in der Kosmetik

Paraffine, Silikone, Mineralöle. Begriffe, die wir alle schon in Verbindung mit Kosmetikprodukten gehört haben.  Wissen Sie aber genau worum es sich bei diesen Begriffen handelt und wo sie überall drin?

Mineralöle werden aus Erdöl gewonnen, ähnlich wie Benzin oder Diesel. Für die Verwendung in Kosmetika werden sie allerdings viel weiter gefiltert, bis ein durchsichtiges Öl zurückbleibt. Mineralöle werden vorwiegend als Basis der Rezepturen verwendet und ersetzten dabei hochwertige pflanzliche Öle, weil sie leichter zu verarbeiten, lange haltbar und günstiger im Einkauf sind. Sie bieten den Vorteil, dass sie so gut wie nie Allergien auslösen. Der Effekt:

  • Das Mineralöl hinterlässt eine Art Film auf der Haut
  • Es wirkt okklusiv
  • Der Austausch über die Hautbarriere wird gemindert
  • Es kann einen Hitzestau erzeugen
  • Die Haut erscheint nur im Moment zart und geschmeidig
  • Eine nachhaltige effektive Wirkung zeigt sich nicht
  • Die natürlichen Regenerationsprozesse werden verlangsamt
  • Mineralöle spenden keine Feuchtigkeit und wirken wasserabweisend
  • Unter der Schicht der Mineralöle bleibt die Haut gestresst
  • Mineralöle enthalten Schadstoffe die krebserregend sein können

Paraffine werden ebenfalls synthetisch auf der Basis von Mineralöl hergestellt und werden in flüssiger oder fester Konsistenz eingesetzt. Sie weisen die gleichen Eigenschaften wie Mineralöl in Kosmetikprodukten auf. Enthalten sein können sie in Cremes, Salben und Emulsion. Durch ihre antistatische Eigenschaft werden sie zudem in Haarpflegeprodukten eingesetzt, da sie die elektrostatische Aufladung der Haare verringern. Paraffine sind nicht biologisch abbaubar. Ihre Moleküle sind so klein, dass sie über das Abwasser zurück in unser Trinkwasser gelangen und sich so rasant verbreiten. Wer also auf Produkte mit Mineralölen und Paraffinen verzichtet, schützt nicht nur sich, sondern auch seine Umwelt.

So erkennen Sie Mineralöle in der Kosmetik: Mineral Oil, Paraffin, Paraffinum Liquidum, Petrolatum, Paraffinum Subliquidum, Cera Microcristallina, Microcrystalline Wax, Ozokerit, Ceresin

Silikone verbergen sich hinter Bezeichnungen wie Methicone, Dimethicone, Polysiloxane oder Cyclomethicone und werden häufig in Shampoos und Conditionern als Weichmacher eingesetzt. Sie sind ebenfalls aus Erdöl gewonnene Kunststoffe. Auch sie sind schwer abbaubar und als wassergefährdend eingestuft.

Emulgatoren sind ebenfalls in Kosmetikprodukten enthalten. Sie werden benötigt, um Wasser und Fette in Cremes zu vermischen. Diese gelten jedoch als bedenklich, da sie auch auf der Haut weiter emulgieren und hauteigene Fette binden. Beim nächsten Waschgang werden sie zusammen mit den Emulgatoren von der Haut gespült. Die Folgen sind weitläufig. Die Haut wird zunehmend trockener und spröder, bis der hauteigene Schutz versagt. Unreinheiten, Rötungen und Juckreiz können die Folge sein. Zudem sind sie potenziell allergieauslösend und machen unsere Haut durchlässiger, auch für Schadstoffe. Die Stoffe werden häufig auf Basis von Erdöl hergestellt und sind ab einer bestimmten Molekülmasse schwer abbaubar. Sie erkennen Emulgatoren in der INCI-Liste an der Bezeichnung „PEG“ oder an der „-eth“ Endigung im Namen eines Stoffes.

Duftstoffe sind aus der Welt der Kosmetik so gut wie nicht mehr wegzudenken, denn wir riechen doch alle gerne gut. Aber Duftstoffe in Kosmetikprodukten stellen nicht nur für Allergiker ein Problem dar. In der Inhaltsstoffliste tarnen sie sich als „Parfum“ oder „Fragrance“. Dies sind Mischungen aus nicht deklarationspflichtigen Duftstoffen. Viele Duftstoffe gelten allerdings als bedenklich für die Gesundheit, weil sie Allergien auslösen oder verstärken können. Symptome wie juckende Hautrötungen, nässende Bläschen, Quaddeln bis hin zu chronischen Entzündungen können durch Duftstoffe ausgelöst werden. Besonders künstliche Moschus-Düfte (polyzyklische Moschusverbindungen) können sich im menschlichen Körper, als auch in der Umwelt anreichen und stehen nicht nur im Verdacht, allergieauslösend zu sein, sondern zeigten sich in Tierversuchen auch als hormonell wirksam und sogar krebserregend. Einige Duftstoffe müssen in der INCI-Liste gesondert aufgelistet werden. Dazu gehören: Alpha-Isomethyl Ionone, Benzyl Alcohol, Benzyl Salicylate, Citral, Citronellol, Geraniol, Hexyl Cinnamal, Linalool, Limonene.

 

Was sind bedenkliche Zusatzstoffe in der Kosmetik

 

Wie gefährlich sind Zusatzstoffe in der Kosmetik?

Wir wünschen uns alle eine gepflegte, entspannte und gesunde Haut. Durch Pflegeprodukte wollen wir unsere jugendliche Ausstrahlung lange erhalten. Aber was ist, wenn die Inhaltsstoffe, auf die wir uns verlassen genau das Gegenteil von dem bezwecken, was wir uns wünschen? Folgen, die Zusatzstoffe auf die Haut haben können, sind vielseitig und abhängig von deren jeweiligen Wirkungen. Von Hauttrockenheit, über allergische Reaktionen bis hin zu schwerwiegenden Folgen, wie ein erhöhtes Krebsrisiko, kann alles sein. Da unsere Haut eine große Angriffsfläche bietet und Schadstoffe zum Beispiel in Lippenstiften oft „mitgegessen“ werden, besteht die Möglichkeit, dass sie sich im Körper anreichern. Die Haut kann durch Schadstoffe wie Mineralöle nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Unter der Schicht aus Paraffinen können sich dagegen Bakterien und Keime hervorragend entwickeln. Aber nicht nur die schlechte Wirkung auf die Haut und Gesundheit, sondern auch die die negativen Auswirkungen auf die Umwelt stellen ein erhebliches Problem dar.

Fazit:

Ob man nun auf Zusatzstoffe verzichtet oder nicht, liegt letztendlich in der eigenen Entscheidung. Wer befürchtet, auf Inhaltsstoffe in Kosmetika allergisch zu reagieren, sollte einen Hautarzt aufsuchen und sich beraten lassen. Bei der Wahl seiner Pflegeprodukte sollte man auf künstliche und schädigende Inhaltsstoffe verzichten. Haben Sie immer einen Blick auf die Inhaltstoffangabe, denn jetzt wissen Sie ja, worauf Sie achten müssen. Sind sie immer noch unsicher, sprechen sie ihre Kosmetikerin an. Bei Naturkosmetik sollten sie auf Siegel wie BDIH, Nature, Ecocert, Demeter, Veganblume achten. Die Verwendung von naturbelassenen Wirkstoffen sowie ein verantwortungs- und respektvoller Umgang mit natürlichen Ressourcen sollte auch Ihr Fokus sein.

Auch wir verzichten aus Liebe zur Nachhaltigkeit bewusst auf die Verwendung von Silikonen, Mineralölen, Emulgatoren, Aminen, Konservierungsstoffen sowie Mikroplastik.